Französische Revolution 1789, Zug der Frauen nach Versaille, Ausschnitt Stahlstich gezeichnet von A. Scheffer, gestochen von A. Lefevre. 1836

Frauen in der Sozialdemokratie

Von den Anfängen bis in die Gegenwart

Der Kampf der Frauen für mehr Gerechtigkeit, soziale Anerkennung und Chancengleichheit begann in einer Zeit, als die Industrialisierung voll einsetzte. Die Frauen der Arbeiter waren gezwungen, sich „außerhäuslich“ Arbeit zu suchen, weil die Löhne der Männer zu niedrig waren, um damit eine Familie ernähren zu können.

Fabrikarbeiterinnen in der Apollofabrik (1. Hälfte 19. Jhdt.) Bild aus: G. Hauch: Frau Biedermeier auf den Barrikaden. Wien 1990, S. 186
Fabrikarbeiterinnen in der Apollofabrik (1. Hälfte 19. Jhdt.)
Bild aus: G. Hauch: Frau Biedermeier auf den Barrikaden. Wien 1990, S. 186

Schon im Revolutionsjahr 1848 spielten Frauen eine große Rolle und kämpften bewaffnet mit. Bereits in der Wiener Revolution 1848 hatten sowohl bürgerliche als auch proletarische Frauen Mündigkeit und Selbständigkeit gefordert, wurden aber durch das Versammlungs- und Vereinsrecht daran gehindert, sich zusammenzuschließen. Die spontane Demonstration der Erdarbeiterinnen gegen ungerechte geschlechtsspezifische Lohnkürzungen am 21. August 1848 war die erste Frauendemonstration in Österreich. Sie fand am 23. August gemeinsam mit den Arbeitern auf dem Praterstern eine Fortsetzung, nahm dort ein blutiges Ende (282 Verwundete und 18 Tote) und ging als „Praterschlacht“ in die Geschichte der proletarischen Bewegung ein.1 

Praterschlacht 1848: Das Militär eröffnet das Feuer auf die DemonstrantInnen, zahlreiche ArbeiterInnen werden niedergeschossen. Bild aus: G. Hauch: Frau Biedermeier auf den Barrikaden. Wien 1990, S. 209
Praterschlacht 1848: Das Militär eröffnet das Feuer auf die DemonstrantInnen, zahlreiche ArbeiterInnen werden niedergeschossen.
Bild aus: G. Hauch: Frau Biedermeier auf den Barrikaden. Wien 1990, S. 209

Frauen und Männer in der Sozialdemokratie – von Beginn an eine ambivalente Beziehung

Die junge Sozialdemokratie war die erste politische Kraft in Österreich, die die Befreiung der Frauen, den Kampf für die Frauenrechte, für die „andere Hälfte“ in ihr Programm aufnahm. („Wiener Programm“ der Sozialdemokratie 1901; bereits am Brünner Parteitag von 1891 wurde die Forderung nach dem allgemeinen Wahlrecht um die Sequenz „ohne Unterschied des Geschlechts“ erweitert.)

Dennoch war das Verhältnis der Genossen zu Frauenfragen ambivalent. Diese Tatsache wurde bereits beim Einigungsparteitag in Hainfeld 1888/89 offensichtlich: Damals wurde die einzige weibliche Delegierte, die angereist war, Anna Altmann aus Polzental in Böhmen, mit den Worten abgelehnt, die „Frauen wären noch nicht so weit“.2

1893: Der erste Frauenstreik in Wien, organisiert von Amalie Ryba (Seidel) Bild aus: F. G. Kürbisch / R. Klucsarits (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Wuppertal 1981
1893: Der erste Frauenstreik in Wien, organisiert von Amalie Ryba (Seidel)
Bild aus: F. G. Kürbisch / R. Klucsarits (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Wuppertal 1981

„Ausländer, Frauenpersonen und Minderjährige“ …

Die sozialdemokratischen Frauen demonstrierten, streikten, publizierten und organisierten sich in Vereinen. Die Organisation in Vereinen bedurfte einigen Mutes, da der Paragraph 30 des Vereinsgesetzes von 1867 besagte, dass „Ausländer, Frauenpersonen und Minderjährige“ nicht als Mitglieder politischer Vereine geführt werden durften. (Dieser Paragraph wurde erst 1918 aufgehoben.)

Trotzdem gründeten Sozialdemokratinnen bereits 1871 in Wien den ersten Arbeiterinnen-Bildungsverein, der seine Zentrale im 6. Bezirk hatte, mit Lesezimmern in anderen Bezirken.

Forderungen der sozialdemokratischen Frauenvereine

• Frauenwahlrecht
• 8-Stunden-Tag
• Verbot der Nachtarbeit für Frauen
• Wöchnerinnenschutz
• 14-tägige Schutzfrist vor der Geburt

1893: Demonstration für den 8-Stunden-Tag in Favoriten, von der Exekutive mit blanker Waffe "aufgelöst" Bild aus: F. G. Kürbisch / R. Klucsarits (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Wuppertal 1981
1893: Demonstration für den 8-Stunden-Tag in Favoriten, von der Exekutive mit blanker Waffe „aufgelöst“
Bild aus: F. G. Kürbisch / R. Klucsarits (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Wuppertal 1981

Mit dem Niedergang der Arbeiterbewegung und der Spaltung in eine „gemäßigte“ und eine „radikale“ Fraktion löste sich auch der Arbeiterinnen-Bildungsverein auf.

Am 29.6.1890 (nachdem auf dem Hainfelder Parteitag die Wiedervereinigung der Partei stattgefunden hatte) wurde der Verein wieder ins Leben gerufen; Anna Altmann (geb. 1851), die erste sozialdemokratische Rednerin in Österreich, wurde aus diesem Anlass von Victor Adler aus Polzental in Böhmen nach Wien berufen, um den Frauen die Notwendigkeit und Bedeutung der Organisation auseinanderzusetzen – sie sprach beim „Goldenen Luchsen“ in Ottakring. Der vorgeblich „unpolitische“ Arbeiterinnen-Bildungsverein sah seine Hauptaufgabe darin, Bildung und Wissen unter den Arbeiterinnen zu verbreiten. Dies war auch deswegen notwendig, da viele Gewerkschaften, die als die eigentlichen Schulungsorganisationen der Partei galten, Frauen den Zutritt verweigerten, weil sie in ihnen vorrangig Lohndrückerinnen sahen (= Proletarischer Antifeminismus). Folglich erfreute sich der Arbeiterinnen-Bildungsverein regen Zustroms und zählte mehrere Hundert Mitglieder.

Bei der Maifeier 1891 bildeten die sozialdemokratischen Frauen erstmals einen eigenen Zug, wobei sie stürmisch gefeiert wurden.

Diese Ereignisse trugen dazu bei, dass die Genossen befürchteten, die Genossinnen könnten sich von der Partei abspalten, obwohl die Genossinnen sich äußerst loyal zeigten und immer wieder betonten, keine separate Bewegungsrichtung zu planen, sondern ihren Kampf gemeinsam mit den Genossen führen zu wollen.

Arbeiterinnen-Zeitung

Als Folge der Befürchtung der Männer, die Frauen könnten sich von der Partei abspalten, wurde 1892 mit Billigung der Genossen die Arbeiterinnen-Zeitung gegründet, in der die Hauptanliegen der Frauen – allgemeines Wahlrecht, Kampf gegen die Ausbeutung, Chancengleichheit in der Bildung – im Mittelpunkt standen. Mitbegründerin und verantwortliche Redakteurin wurde die Fabrikarbeiterin und spätere Nationalratsabgeordnete Adelheid Popp.

Die von Männern unabhängige Leitung der Arbeiterinnen-Zeitung wurde den Frauen nach heftiger Debatte am Parteitag 1892 zugestanden. Mit „zeigen Sie uns eine Genossin, die die Fähigkeit hat, das Blatt herzustellen“ hatte Victor Adler polemisch die Frauen mit ihrer mangelhaften Schulbildung konfrontiert. Viktoria Kofler konterte Adler mit dem Beispiel des Wiener Arbeiterführers Franz Schuhmeier, der für den Antritt seiner Tätigkeit bei der „Volkstribüne“ auch keinerlei Befähigungsnachweis zu erbringen gehabt hatte. (Adelheid Popp hatte ein arges Handicap: Nach nur drei Klassen Volksschule war sie mit Rechtschreibung und Grammatik nicht gut vertraut. Dem konnte abgeholfen werden. Emma Adler, die Frau Victor Adlers, hielt Kurse für Deutsch, Englisch und Französisch, um der ArbeiterInnenschaft das zu geben, was sie ebenso notwendig brauchte wie einen Bissen Brot: Bildung. Adelheid Popp lernte mit großem Erfolg Deutsch, später dann Englisch.)

1892: Adelheid Dworschak (Popp) spricht bei einer Versammlung arbeitsloser Frauen Bild aus: E. Prost (Hg.): Die Partei hat mich nie enttäuscht. Wien 1989, S. 9
1892: Adelheid Dworschak (Popp) spricht bei einer Versammlung arbeitsloser Frauen
Bild aus: E. Prost (Hg.): Die Partei hat mich nie enttäuscht. Wien 1989, S. 9

1898: Gründung des Frauenreichskomitees – Grundstein für das heutige Bundesfrauenkomitee

Erst verhältnismäßig spät, nämlich auf dem Parteitag 1894, begannen die Frauen ihre politische Integration in die Partei zu fordern, soweit es das Vereinsgesetz zuließ. Nicht mit den Behörden, sondern mit den eigenen Genossen entspann sich der lange Kampf um die gemeinsame Organisation, an dessen Höhepunkt die Frauen die Parteitage von 1896 und 1897 durch ihr Fernbleiben boykottierten (ausgelöst durch die Weigerung der Wiener Gewerkschafts- und Parteiorganisationen, die Kosten für die Entsendung von Frauen zu übernehmen).
Frauen auf sozialdemokratischen Parteitagen 1888/89 bis 1917

Die männlichen Delegierten zogen es vor, mit schlechten Witzen statt sachlichen Stellungnahmen zu antworten, woraufhin 1898 erstmals eine sozialdemokratische Frauenkonferenz einberufen wurde. Sie konnte jedoch erst stattfinden, nachdem Gewerkschaftsvertretern eine kontrollierende Funktion im Rahmen dieser Veranstaltung zugestanden worden war.

Wichtigste Folge der Konferenz war die Gründung eines Frauenreichskomitees, das ein beratendes, richtung- und zielgebendes Organ für die Zwecke der Arbeiterinnenbewegung sein sollte, allerdings stets „unter Hinzuziehung der Parteileitung und der Gewerkschaftskommission“.3 

Frauenreichskomitee 1904: Therese Schlesinger, Adelheid Popp, Anna Boschek, Amalie Seidel, Lotte Glas-Pohl Bild aus: H. Maimann (Hg.): Die ersten 100 Jahre. Wien 1988, S. 47
Frauenreichskomitee 1904: Therese Schlesinger, Adelheid Popp, Anna Boschek,
Amalie Seidel, Lotte Glas-Pohl; Bild aus: H. Maimann (Hg.): Die ersten 100 Jahre. Wien 1988, S. 47

Die Frauenorganisation stand zunächst noch außerhalb der Sozialdemokratischen Partei. Erst 1909 gestand die Sozialdemokratische Partei ihren Genossinnen eine „Freie politische Frauenorganisation“ zu und anerkannte die Frauenkonferenz als selbständiges Parteiorgan. Die Mitgliedschaft bei der Frauenorganisation bedeutete gleichzeitig Mitgliedschaft bei der sozialdemokratischen Partei.

Erst 1919 – am ersten Parteitag der Republik – konnte die sozialdemokratische Frauenbewegung auf legistischer Ebene in die Gesamtpartei integriert werden. Wesentlichste Aufgabe der Frauenorganisationen war es, Frauen gesellschaftspolitisch über ihre Position als Arbeiterinnen, Ehefrauen und Mütter aufzuklären. Als 1918 Frauen das Wahlrecht erhielten, gewann die sozialdemokratische Frauenorganisation für die Parteimänner erheblich an Bedeutung: Nicht zuletzt war sie wichtiges politisches Instrument im Kampf um die Stimmen der Frauen, die – in der Ersten Republik noch vorwiegend konservativ wählend – von der Sozialdemokratischen Partei gewonnen werden mussten.

Mit dem Frauenkomitee als erste parteiinterne Vertretungsform der sozialdemokratischen Frauen wurde nicht nur der Grundstein für die bis heute in den Parteistatuten festgeschriebene Konstruktion des Verhältnisses zwischen Frauenorganisation und Gesamtpartei gelegt. Gleichzeitig kann der Charakter dieses Organs der Frauen als richtunggebend für die weitere Entwicklung gesehen werden.


Victor Adler: Diskussionsbeitrag zur Frauenstimmrecht-Resolution der 2. Konferenz der sozialdemokratischen Frauen Österreichs (1903)

„Aber es fragt sich, ob die politische Lage reif ist, um einen Feldzug für das Frauenwahlrecht zu unternehmen. Und da sage ich Ihnen rundweg, in Ländern wie Österreich, Belgien usw., wo das Männerwahlrecht noch nicht einmal erkämpft ist, wo wir alle Kraft auf diesen Punkt konzentrieren müssen, wäre es eine politische Torheit, diesen Kampf abzulenken auf einen Punkt, der voraussichtlich erst später zu erreichen sein wird. Von diesem Standpunkte der politischen Taktik muss ich sagen: Wir müssen bei jeder Gelegenheit erklären, dass wir für das Frauenwahlrecht sind, dass wir auch den ersten Schritt auf diesem Gebiete machen wollen, aber dass der letzte Schritt erst gemacht werden kann, wenn der erste Schritt gemacht ist, und der ist: die Erkämpfung des Wahlrechtes für die Männer.“

Zitiert aus: „Was fordern die Arbeiterinnen Österreichs?“ Bericht über die zweite Konferenz der sozialdemokratischen Frauen Österreichs, Wien, am 8. November 1903


1907: Männerwahlrecht – 1918: Frauenwahlrecht

Das allgemeine Stimmrecht ist der Gradmesser der Reife der Arbeiterklasse Bild aus: F. G. Kürbisch / R. Klucsarits (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Wuppertal 1981
Das allgemeine Stimmrecht ist der Gradmesser der Reife der Arbeiterklasse
Bild aus: F. G. Kürbisch / R. Klucsarits (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Wuppertal 1981

Die Forderung nach dem Frauenwahlrecht stand für die Sozialdemokratinnen an erster Stelle. Trotzdem bewiesen die Frauen unglaubliche Loyalität gegenüber der Partei, als es darum ging, dem Bürgertum das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht für Männer abzuringen.

Der Verzicht der Genossinnen auf die gleichzeitige Einführung des Frauenwahlrechts ermöglichte einen Kompromiss. Und bei der Wahl im Mai 1907 gelang es der Sozialdemokratie erstmals, als stärkste politische Kraft mit 87 von insgesamt 510 Mandaten in den Reichstag einzuziehen.

Die Frauen mussten noch 11 Jahre auf ihr Wahlrecht warten …

Österreichisches Frauenreichskomitee 1917: sitzend (v.l.n.r.): Marie Schuller, Anna Boschek, Therese Schlesinger, Amalie Seidel, Adelheid Popp, Gabriele Proft; stehend (v.l.n.r.): Josefine Deutsch, Marie Münzker, Amalie Pölzer, Marie Bock, Emmy Freundlich, Olga Hönigsmann, Anna Grünwald, Mathilde Eisler Bild aus: Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. Die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs; ihr Aufbau, ihre Entwicklung und ihr Aufstieg, Wien, 1929, S. 121
Österreichisches Frauenreichskomitee 1917:
sitzend (v.l.n.r.): Marie Schuller, Anna Boschek, Therese Schlesinger, Amalie Seidel, Adelheid Popp, Gabriele Proft; stehend (v.l.n.r.): Josefine Deutsch, Marie Münzker, Amalie Pölzer, Marie Bock, Emmy Freundlich, Olga Hönigsmann, Anna Grünwald, Mathilde Eisler; Bild aus: Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. Die sozialdemokratische Frauenbewegung Österreichs; ihr Aufbau, ihre Entwicklung und ihr Aufstieg, Wien, 1929, S. 121

Frauentag

Im Sommer 1910 beschlossen die Vertreterinnen Österreichs auf der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen gemeinsam mit den Genossinnen aus anderen Ländern, jährlich einen „Frauentag“ zur Erkämpfung des Frauenwahlrechts abzuhalten. In Wien wurde dieser (am 19. März 1911) zu einer Massenkundgebung für die Gleichberechtigung der Frauen.

Frauentag 1911, in: Arbeiter-Zeitung, 20. März 1911, Nr. 79, S. 1 Bild: ÖNB
Frauentag 1911, in: Arbeiter-Zeitung, 20. März 1911, Nr. 79, S. 1, Bild: ÖNB

Erste Republik

Der Erste Weltkrieg bedeutete eine Zäsur in der sozialdemokratischen Frauenarbeit; Polizeiüberwachung und Zensur erschwerten den politischen Kampf. Dennoch: der ständige Appell der Frauen an die Partei, den Kampf um das Frauenwahlrecht nicht zu vergessen, verhallte nicht. Und als die Monarchie und damit die alte Ordnung endgültig zerbrach, beschloss die provisorische Nationalversammlung, endlich auch den Frauen das Stimmrecht zu gewähren.

Bei den Wahlen zur Konstituierenden Nationalversammlung am 16. Februar 1919 waren alle Frauen und Männer wahlberechtigt, die das 20. Lebensjahr überschritten hatten (aktives Wahlrecht). Nach Vollendung des 29. Lebensjahres konnte jede/r gewählt werden (passives Wahlrecht).
Von den 170 zu vergebenden Mandaten entfielen 72 auf die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), 69 auf die Christlichsoziale Partei, 26 auf die Großdeutsche Vereinigung (später „Großdeutsche Volkspartei“) und je 1 Mandat auf die Tschechoslowakische Partei, die Jüdisch-Nationale Partei und die Bürgerliche Arbeitspartei.
52,16% der Wahlberechtigten waren Frauen.
Die Wahlbeteiligung der Frauen betrug 82,10%, die der Männer 86,97%.
Die Frauen wählten mehrheitlich christlichsozial.

Die ersten sozialdemokratischen Parlamentarierinnen

Im März 1919 zogen erstmals Frauen in die gesetzgebende Versammlung ein: sieben Sozialdemokratinnen (Anna Boschek, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Gabriele Proft, Therese Schesinger, Amalie Seidel, Maria Tusch) und eine Christlichsoziale (Hildegard Burjan).

v.l.n.r: Anna Boschek, Therese Schlesinger, Adelheid Popp 1924 Bild aus: H. Maimann (Hg.): Die ersten 100 Jahre. Wien 1988, S. 49
v.l.n.r: Anna Boschek, Therese Schlesinger, Adelheid Popp 1924 am Parteitag der SDAP in Salzburg, Bild aus: H. Maimann (Hg.): Die ersten 100 Jahre. Wien 1988, S. 49

Die Sozialdemokratinnen forderten gleichen Zugang zu Bildungs- und Berufsmöglichkeiten bei gleichem Lohn für gleiche Leistung und die Schaffung von sozialpolitischen Einrichtungen gegen die Doppel- und Dreifachbelastung der Frauen, die Änderung des patriarchalischen Familienrechts, die Fristen- und Indikationenregelung und ein umfassendes Sozialversicherungssystem; weiters die rechtliche Gleichstellung von Ehefrau und Lebensgefährtin („Kameradschafts-, Arbeits- und Kampfesehe“) bzw. von ehelichen und unehelichen Kindern.

Gabriele Proft, Bild aus: E. Prost (Hg.): Die Partei hat mich nie enttäuscht. Wien 1989, S. 186
Gabriele Proft, Bild aus: E. Prost (Hg.): Die Partei hat mich nie enttäuscht. Wien 1989, S. 186

Gabriele Proft zum Frauentag 1925 

„Frauen und Mädchen wacht auf! Steht zusammen für eure Forderungen: Für das Recht auf Arbeit, für eine gute Schulbildung der Mädchen, für bessere berufliche Ausbildung, für Arbeiterinnenschutz, für Alters-, Witwen- und Waisenversicherung, vor allem aber für unsere Forderung: Nie wieder Krieg!“

aus: Festschrift zum Frauentag 1925, S. 5


Die große Sozialreform Ferdinand Hanuschs war auch den Sozialdemokratinnen zu verdanken. Die Aufhebung der Zugangsbeschränkungen für Frauen zu verschiedenen Universitätsfakultäten und die Errichtung von Bundeserziehungsanstalten für Mädchen bedeutete einen wichtigen Schritt in Richtung Chancengleichheit in der Ausbildung.

Die Forderungen der Sozialdemokratinnen nach Gleichberechtigung der Frauen im öffentlichen Dienst, gemeinsamer Erziehung beider Geschlechter, gleichem Lohn für gleiche Arbeit und freiem Zugang der Frauen zu allen Berufen wurden im „Linzer Programm“ der Sozialdemokratie (1926) verankert.

Die Sozialdemokratinnen der Ersten Republik bereiteten jene Reformen theoretisch vor, die erst Jahrzehnte später realisiert werden konnten. Zum Beispiel die Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs oder die Familienrechtsreform.

Frauen als Wählerinnen und Politikerinnen: erste Sozialdemokratische Frauenschule 1921

„Wenn wir bei Frauen Propaganda machen wollen, müssen wir aus dem heutigen Frauenleben den Sozialismus erklären und um die Interessen der Proletarierfrau als Mittelpunkt das allgemeine Wissen gruppieren.“
Gerda Brunn-Kautsky, 1921

1921 begann die sozialdemokratische Bildungszentrale daher die Organisation der ersten Frauenkurse.

Im Laufe der zwanziger Jahre bekamen die „Frauenschulen“ einen festen Platz im Bildungsprogramm der Sozialdemokratie, und auch ihre Anzahl (verstreut über die einzelnen Bundesländer) war beachtlich. Dennoch waren sie nicht unumstritten. Häufig geäußerte, keineswegs ungerechtfertigte Kritik bezog sich darauf, dass die meisten Veranstaltungen im Rahmen der Frauenschulen keine politischen, sondern medizinische und haushälterische Kurse waren, wodurch ihre politische Dimension verloren ginge …4

Sozialdemokratinnen in der Illegalität 1934 bis 1945

Das Jahr 1934 und das Jahr 1938, der Ständestaat und der Nationalsozialismus, zerbrachen auch Organisation und Arbeit der sozialdemokratischen Frauen. Die Frauen teilten in der Illegalität Not, Gefahr und Konzentrationslager mit den Genossen, Kampfgefährten und Leidensgefährten. Rosa Jochmann steht als Symbol für viele stillen „Heldinnen“ der Sozialdemokratie (Maria Emhart, Hilde Krones, Käthe Leichter, Gabriele Proft, Wilhelmine Moik, Rudolfine Muhr, Friederike Nödl, Helene Potetz, Marie Pokorny, Karoline Proksch, Hermine Hromada, Erna Eberl, Maria Polak, Josefine Brunner u.v.a.)

Illegales Flugblatt 1936, verfasst von Käthe Leichter


„Obwohl wir eingesperrt waren, hatten wir doch so glückliche Stunden verlebt, weil wir von einer besseren Zukunft träumten, wo es all dies nicht mehr geben wird. Gemeinsames Leid ist ein besseres, als eine Zeit, die man draußen in der Freiheit lebt, denn die Solidarität und die Freundschaft mit Genossen und Genossinnen, die der gleichen Idee verbunden sind, ist unbeschreiblich.“

Zitiert aus: Maria Emhart: Erinnerungen, DÖW Akt Nr. 14694, S. 41 


Sozialistische Frauen 1934: Rosa Jochmann, Eugenie Brandl Anna Boschek, Maria Bock, Luise Kautsky, Adelheid Popp, Amalie Seidel Bild aus: H. Maimann (Hg.): Die ersten 100 Jahre. Wien 1988, S. 47
Sozialistische Frauen 1934: Rosa Jochmann, Eugenie Brandl, Anna Boschek, Maria Bock, Luise Kautsky, Adelheid Popp, Amalie Seidel
Bild aus: H. Maimann (Hg.): Die ersten 100 Jahre. Wien 1988, S. 47

Zweite Republik – Wiederaufbau

Wiederaufbau 1945 Bild aus: E. Prost (Hg.): "Die Partei hat mich nie enttäuscht..." Wien 1989, S. 309

Die Frauenorganisation der SPÖ in den 50er und 60er Jahren: Konsensdemokratie & Muttertagsfeiern

Nach Zerschlagung der österreichischen Demokratie durch die Austrofaschisten und einer langen Zeit der lllegalität, der Gefängnisse und des KZ, musste die sozialdemokratische Frauenorganisation, die in der 1. Republik den Namen Frauenzentralkomitee erhalten hatte, 1945 wieder neu aktiviert werden.

Erste Frauenzentralsekretärin (heute: Bundesfrauengeschäftsführerin – am Parteitag 1968 wurde das Frauen-Zentralkomitee in Bundes-Frauenkomitee umbenannt) der Zweiten Republik war die aus dem KZ heimgekehrte Rosa Jochmann. In der Ära des Wiederaufbaus wurden zahlreiche von den Frauen angeregte sozialpolitische Verbesserungen verwirklicht, wie z.B. die Einrichtung des Familienlastenausgleichsfonds, die Errichtung von Kindergärten und Horten und die Mütterberatung.

Die Aktivitäten der Frauenorganisation der SPÖ zeigen bis Mitte der 70er Jahre ein stark von traditionellen Vorstellungen über Sinn und Tätigkeit einer Frauenorganisation geprägtes Bild. Von einer das traditionelle Frauenbild in Frage stellenden, basisorientierten sozialistischen Frauenbewegung fehlte in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg jedoch jede Spur.


„Die Frau“ – das Organ der SPÖ-Frauen – zum Frauentag 1965:
„Auch heute noch sind viele berechtigte Frauenwünsche unerfüllt. Auch heute noch fehlt vielen Frauen das Selbstvertrauen, um für ihre Rechte einzutreten. Auch heute noch gibt es auch in unseren eigenen Reihen viele Männer, die es nicht glauben wollen, dass eine Frau ganz Frau und Mutter sein und dennoch aktiv am geistigen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben unserer Zeit teilnehmen kann. Dennoch dürfen wir an diesem Frauentag 1965 sagen, dass wir Frauen einen weiten und mühsamen Weg erfolgreich bezwungen haben und die Strecke zum endgültigen Ziel bei uns nicht mehr sehr weit ist.“


Aufbruchstimmung der siebziger Jahre

Frauendemo 70er Jahre: "Für die Selbstbestimmung der Frau" Foto: SPÖ-Frauen
Frauendemo 70er Jahre: „Für die Selbstbestimmung der Frau“, Foto: SPÖ-Frauen

In den siebziger Jahren bekam die Frauenfrage in Österreich einen neuen Stellenwert. Aus zwei Gründen: Zum ersten Mal in der Geschichte wurde der SPÖ die Alleinverantwortung für die Regierung übertragen. Von der Reformpolitik, die in Gang gesetzt wurde, haben die Frauen enorm profitiert. Zum anderen entstand in den siebziger Jahren weltweit eine neue autonome Frauenbewegung, die mit Nachdruck die Berücksichtigung der speziellen Probleme und Ziele der Frauen forderte. Frauenfragen waren zum Thema geworden. In zunehmendem Maß wurden Frauen sensibel für Diskriminierungen. Immer weniger Frauen waren bereit, sich mit der traditionellen Rollen- und Arbeitsteilung abzufinden.

In diesen Jahren konnten für die Frauen mehr Fortschritte erzielt werden als in all den Jahrzehnten zuvor: Forderungen, die von den Sozialdemokratinnen bereits in der Ersten Republik erhoben worden waren, konnten endlich realisiert werden (Abschaffung des §144, Reform des Familienrechts – und damit Abschaffung des Patriarchats auf gesetzlicher Ebene, Koedukation). In den Kollektivverträgen wurden die Frauenlohngruppen eliminiert. Das Thema „Gewalt gegen Frauen“ wurde enttabuisiert; in allen Bundesländern existieren inzwischen Zufluchtsstätten für misshandelte Frauen. Das Unterhaltsvorschussgesetz sowie ein eigenes Förderungsprogramm für Frauen im Bundesdienst wurden ins Leben gerufen. Das Karenzurlaubsgeld wurde erhöht, der Mutterschutz auf Bäuerinnen und gewerblich Selbständige ausgedehnt. Die Partnerschaft fand nicht nur ins Familienrecht, sondern auch ins Sozial- und Staatsbürgerschaftsrecht Eingang. Alle Bildungswege stehen Mädchen heute offen – und werden in zunehmendem Maße auch von ihnen genützt. Fazit: Immer mehr hochqualifizierte Frauen treten ins Berufsleben.

1979: Frauenpolitik und Familienpolitik werden erstmals als getrennte Politikbereiche behandelt

Im Zuge seines legendären „Paukenschlags“ ernannte Bruno Kreisky 1979, nachdem die SPÖ bei der Nationalratswahl die meisten WählerInnenstimmen ihrer Geschichte erhalten hatte, 4 neue Staatssekretärinnen:

  • Johanna Dohnal (Allgemeine Frauenfragen im Bundeskanzleramt),
  • Franziska Fast (Fragen der berufstätigen Frauen im Sozialministerium),
  • Beatrix Eypeltauer (Wohnbaufragen im Bautenministerium),
  • Anneliese Albrecht (KonsumentInnenfragen im Handelsministerium).
  • Elfriede Karl, die seit 1975 im Bundeskanzleramt als Staatssekretärin für Familien- und Frauenfragen zuständig gewesen war, übersiedelte 1979 als Staatssekretärin in das Finanzministerium.

Die „berühmten Witze aus der Mottenkiste der Herrenabende“ (Hertha Firnberg) blieben anlässlich des Kreisky’schen „Paukenschlages“ nicht aus. Weder die Parteigenossen noch die Öffentlichkeit konnte mit der Berufung von 4 neuen Staatssekretärinnen sachlich umgehen.5

Geschmacklose Männerwitze begleiteten die Ernennung der vier neuen Staatssekretärinnen – sowohl innerparteilich als auch in den Medien. Es ging nicht um sachliche Argumente, sondern um die Tatsache, dass es sich um Frauen handelte.

„Der ‚kalkulierte Schock‘ [Zit. B. Kreisky] fährt den Parteimännern aller Lager mächtig in die Knochen. Dabei tut Kreisky nichts anderes, als eine seiner bewährtesten – freilich gut getarnten – Methoden anzuwenden. Und das heißt: ‚Nur niemandem weh tun, schon gar nicht einem Mann‘.“6

Pressereaktionen auf den Kreisky’schen „Paukenschlag“ 1979

1990: Das Frauenstaatssekretariat im BKA wird zum Kanzleramtsministerium, Johanna Dohnal erste Frauenministerin Österreichs.

Gemeinsam mit den Männern …

„Sozialdemokratinnen haben es seit jeher als ihre Aufgabe betrachtet, gemeinsam mit den Männern der Partei gegen politische und wirtschaftliche Unterdrückung zu kämpfen. Gleichzeitig war ihnen immer klar, dass dieser Kampf, und sei er auch noch so erfolgreich, nicht automatisch auch die Überwindung patriarchalischer Strukturen bedeutet.
Die österreichischen Sozialdemokratinnen haben den Anspruch auf eine eigene Frauenorganisation nie aufgegeben – aus der Überzeugung heraus, dass es in der jetzigen Gesellschaft Problemstellungen gibt, von denen Frauen in stärkerem Maße betroffen sind als Männer und die geschlossene Vorgangsweise von Frauen die Durchsetzung ihrer Forderungen erleichtert.“7 

„Lästig“ sein …

„Nur eine Frauenorganisation, die lästig ist, hat eine Existenzberechtigung.“
Johanna Dohnal, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende 1987-1995, anlässlich der Präsentation der Studie „Beharrlichkeit, Anpassung, Widerstand“, 1993

Ein häufiger Ausspruch Johanna Dohnals in ihrer Funktion als Frauenstaatssekretärin und Frauenministerin war:
„Ich kann nur so stark sein wie die Frauen, die hinter mir stehen!“
Diese Worte stammen aus den 1980er und 1990er Jahren, in denen das Klischee von Feministinnen als frustrierte Furien mit geballten Fäusten noch weit verbreitet war. Selbstverständlich blieb auch und gerade Johanna Dohnal von dieser Zuschreibung nicht verschont.

Harte Arbeit im Hintergrund des Mainstreams …

Heute ist dieses Bild endgültig passé. Feminismus ist im Mainstream angekommen. Moderne Frauen schlendern mit T-Shirts, auf denen der Schriftzug „Feministin“ prangt, durch städtische Einkaufsmeilen – so trendig, dass man beinahe vergessen könnte, dass Feminismus eine politische Bewegung ist, die seit mehr als hundert Jahren für die Gleichstellung von Frauen kämpft.
Die kommerzielle Instrumentalisierung der Frauenbewegung gipfelte 2016 unter anderem darin, dass bei einer Dior-Modeschau Models in T-Shirts mit der Aufschrift „We Should All Be Feminists“ über den Laufsteg schritten.

Feministische Botschaften werden heute dafür genutzt, um Produkte zu vermarkten. Die Idee dahinter ist, Frauen das Kaufen von Dingen als Entscheidung zu mehr vermeintlicher Selbstbestimmung zu präsentieren. Damit das Konzept aufgeht, müssen Produkte den Anschein erwecken, cool und feministisch zu sein.

Fazit: Antifeministische Verschleierungstaktiken ändern sich im Laufe der Jahrzehnte. Bis dato unerfüllte, mittlerweile mehr als hundert Jahre lang geforderte Postulate der Frauenbewegung sind bis heute gleich geblieben.

"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!" Aktion der SPÖ-Frauen gemeinsam mit den Jugendorganisationen für mehr Gleichstellung, 25.9.2008. Foto: SPÖ-Frauen/© Astrid Knie
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“ Aktion der SPÖ-Frauen gemeinsam mit den Jugendorganisationen für mehr Gleichstellung, 25.9.2008. Foto: SPÖ-Frauen/© Astrid Knie

Trotz der Kommerzialisierung des Feminismus geht die politische Arbeit im Hintergrund weiter. Es ist harte Arbeit, denn es geht um Dinge, über die nicht gerne nachgedacht wird: Armut, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, Reproduktionsrechte, Verhinderung von Gewalt, klischeefreie Werbung, Rechtsanspruch auf hochwertige und kostenlose Kinderbetreuung … Daher unterstützten die SPÖ-Frauen auch das Frauen*Volksbegehren 2018.

"Mehr Beteiligung! Mehr Bewegung! Mehr Feminismus!" Das Motto der SPÖ-Frauen 2018, Bild: SPÖ-Frauen
„Mehr Beteiligung! Mehr Bewegung! Mehr Feminismus!“ – das Motto der SPÖ-Frauen 2018, Bild: SPÖ-Frauen

Die Errungenschaften sozialdemokratischer Frauenpolitik seit 1970 in Österreich sind hier nachzulesen.


Anmerkungen & Literatur
1) Hauch, Gabriella: Frau Biedermeier auf den Barrikaden. Frauenleben in der Wiener Revolution 1848. Wien 1990.
2) Hauch, Gabriella: Der diskrete Charme des Nebenwiderspruchs. Zur sozialdemokratischen Frauenbewegung vor 1918. In: W. Maderthaner (Hg.): Sozialdemokratie und Habsburgerstaat, Wien 1988
3) ebd.
4) Weidenholzer, Josef: Auf dem Weg zum ‚Neuen Menschen‘. Bildungs- und Kulturarbeit der österreichischen Sozialdemokratie in der Ersten Republik, Wien 1981
5) Zach, Angelika: Zur Geschichte des österreichischen Staatssekretariates für allgemeine Frauenfragen. Entstehungsbedingungen, Gründung und Aktivitäten bis zum Ende der Alleinregierung der SPÖ 1983. Wien (DA) 1991
6) Emma, Heft 2/1987, 70 f
7) Die Bewegung. 100 Jahre Sozialdemokratie. SPÖ-Magazin Nr. 2, Februar 1989

Weitere Literatur
– Dohnal, Johanna / Karlsson, Irmtraut: Die Unzufriedenen. Die sozialistische Frauenbewegung 1945-1955. In: P. Pelinka / G. Steger (Hg.): Auf dem Weg zur Staatspartei. Zu Geschichte und Politik der SPÖ seit 1945. Wien 1988
– Hauch, Gabriella: „Genossinnen … (lebhafte Heiterkeit)“. Zur Situation sozialdemokratischer Frauen in der sozialdemokratischen Männerwelt vor 1914. In: E. Fröschl / M. Mesner / H. Zoitl (Hg.): Die Bewegung: Hundert Jahre Sozialdemokratie in Österreich. Wien 1990
– Hauch, Gabriella: Vom Frauenstandpunkt aus. Frauen im Parlament 1919-1933. Wien 1995
– Karlsson, Irmtraut (Hg.): Frauen in Bewegung – Frauen in der SPÖ. Wien 1998
– Kürbisch, Friedrich G. / Klucsarits, Richard (Hg.): Arbeiterinnen kämpfen um ihr Recht. Autobiographische Texte zum Kampf rechtloser und entrechteter „Frauenspersonen“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts. Wuppertal 1981
– Lehmann, Brigitte: Adelheids Schleier. Pionierinnen der Arbeiterbewegung. In: H. Maimann (Hg.): Die ersten hundert Jahre. Österreichische Sozialdemokratie 1888-1988. Wien; München 1988
– Renner-Institut (Hg.): Beharrlichkeit, Anpassung, Widerstand. Die Sozialdemokratische Frauenorganisation und ausgewählte Bereiche sozialdemokratischer Frauenpolitik 1945-1990. Forschungsbericht. Wien 1993