Emmy Freundlich Foto: ÖNB-Bildarchiv

Emmy Freundlich

Emmy Freundlich, geb. Kögler, 1878 bis 1948
Mitbegründerin der genossenschaftlichen Frauenorganisation und der genossenschaftlichen Fraueninternationale

Emmy Freundlich wiederum wurde 1878 in Usti Nad Labem geboren und stammte aus einer wohlhabenden Familie, war doch ihr Vater Bürgermeister des genannten Städtchens. Emmy Freundlich verliebte sich in einen sozialdemokratischen Agitator, den sie nur heiraten konnte, indem sie mit ihm ins schottische Gretna Green durchbrannte, wo man seinerzeit so leicht Ehen schließen konnte wie heutzutage in Las Vegas. Freundlich schloss sich daraufhin selbst der Sozialdemokratie an und war ab 1907 Mitarbeiterin der sozialdemokratischen Theoriezeitschrift „Der Kampf“.

1917 wurde sie hauptamtliche Sekretärin der Kinderfreunde, 1923 avancierte sie zur Direktorin des Ernährungsamtes. Als einzige Frau war sie überdies Mitglied der Wirtschaftssektion des Völkerbundes. Dem Nationalrat gehörte sie bis 1934 an, wo sie sich vor allem in ökonomischen Fragen zu Wort meldete, sich aber auch als Expertin für Ernährungs- und Konsumentenfragen profilierte. 1934 durch die Austrofaschisten verhaftet, emigrierte sie nach ihrer Freilassung zunächst nach England und später in die USA, wo sie 1948 starb.


Quelle
Parlamentskorrespondenz, 7.3.2002/Nr. 154

Links zur Lebensgeschichte Emmy Freundlichs
Ariadne – Österreichische Nationalbibliothek
Austria-Forum
dasrotewien.at
Österreichisches Parlament